Albert Camus

Der Mythos von Sisyphos, ein verzweifeltes Bild. Sollte man meinen. Sisyphos, der die Götter herausgefordert hat, wird dazu verurteilt, in der Unterwelt auf ewige Zeiten einen schweren Felsbrocken den Berg hinaufzurollen, nur um dann mitansehen zu müssen, wie er wieder hinabrollt.

„Sisyphos, der ohnmächtige und rebellische Prolet der Götter, kennt das ganze Ausmaß seiner unseligen Lage: über sie denkt er während des Abstiegs nach. Das Wissen, das seine eigentliche Qual bewirken sollte, vollendet gleichzeitig seinen Sieg. Es gibt kein Schicksal, das durch Verachtung nicht überwunden werden kann.“

„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ (Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos)

Nun, die eigentliche philosophische Herausforderung könnte in der Frage liegen: Hat das Absurde einen Sinn? Es ist und bleibt in der Welt, ob der Mensch aufgibt oder nicht. Soll er sich damit abfinden oder dagegen revoltieren?

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Kohlhaas auf der Suche nach dem Sinn bei Friedrich Nietzsche

Was unterscheidet das Denken Nietzsches von seinen Vorgängern?
Schon Kant und Schopenhauer haben die Erkenntnisfähigkeit relativiert, Nietzsche treibt dies nun radikal weiter. Er formuliert einen neuen Anspruch an den Menschen seiner Gegenwart: der Mensch ist nicht nur verantwortlich, er muss auch sein Bezugssystem selbst herstellen, nachdem er alles in Frage gestellt hat.

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Kohlhaas sucht den Sinn bei Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer 1788-1860

 

„Die Welt ist meine Vorstellung.“

Arthur Schopenhauer lebte von 1788-1860 in privilegierten Verhältnissen, die Eltern entstammten prominenten Kaufmannsfamilien und hofften, ihren Sprössling in diese Kreise einzuführen. Schopenhauer jedoch erfüllte die Vorstellung einer Nachfolge in diesem Berufsfeld mit Abscheu. Erst nach dem Tod des Vaters gestattete ihm seine Mutter, die akademische Laufbahn einzuschlagen und die kaufmännische aufzugeben. Das mehrbändige Werk Die Welt als Wille und Vorstellung erschien bereits 1818, es erwies sich jedoch bald, dass das Werk von ihm selbst in seiner Wirkung überschätzt worden war.

 

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Kohlhaas und der Sinn des Lebens – Immanuel Kant

Wir befinden uns auf unserer Reise durch die Philosophiegeschichte immer noch in der Zeit der Hochaufklärung, kurz vor der Französischen Revolution und vor einer grundlegenden Änderung der politischen Verhältnisse. Die Transzendentalphilosophie Immanuel Kants untersucht neben der Erkenntnisfähigkeit die Möglichkeit eines freien Willens in Hinblick auf die Übernahme von Verantwortung, moralisch, wie auch als mündiger Bürger im politischen Sinne: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Bildnachweis: Mittelalterliche Kosmologie nach der Schedelschen Weltchronik (1493)
Michel Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff, eigens Werk, Scan

Jean Jacques Rousseau

Rousseau ist ein wichtiger Protagonist der Aufklärung. Er gewinnt den Preis der Akademie von Dijon mit einem frechen Aufsatz zur Frage, ob die Wissenschaften und Künste zur Besserung der Sitten beigetragen haben. Er hält damit seiner Gesellschaft einen Spiegel vor. Bei ihm wird erstmals die Gesellschaft zum Subjekt der Verantwortlichkeit.

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Kohlhaas auf der Suche nach dem Sinn bei Thomas von Aquin

Auf der Suche nach dem Sinn bietet die philosophische Theologie den kürzesten Weg zur Antwort. Wo Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas standhaft bleibt und sich selbst von Martin Luther kein bisschen aus dem Konzept bringen lässt, denkt mein Kohlhaas zumindest kurz darüber nach. Aber es wäre ja zu bequem und was wäre aus der Philosophiegeschichte geworden, wenn es eine Antwort von oben geben könnte?

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Kohlhaas auf der Suche nach dem Sinn bei Aristoteles

Wir befinden uns in der „Antike“, in der Zeit, in der Griechenland sowohl in der Kunst, als auch in der Wissenschaft und für die Politik Weichen gestellt hat. Die griechischen Stadtstaaten sind auf dem Höhepunkt ihrer Geschichte. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung einer Vorstellung von Gesellschaftsstruktur in der sogenannten zivilisierten Welt. Die Ethik als Wissenschaft vom moralischen Handeln untersucht und lehrt die Paradigmen, die zu einem großen Teil bis heute als Maßstab für Moral Gültigkeit haben. Deshalb können wir auch die Konflikte der Protagonisten in den klassischen griechischen Dramen immer noch verstehen und nachvollziehen.

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Dagmar Eger-Offel: Kohlhaas und der Sinn des Lebens

Es ist da, mein neuestes Werk aus der Schreibstube! Alle paar Jahre entsteht der Wunsch, aus den Skripten zu meinen Philosophiekursen auch mal was Gedrucktes in der Hand zu halten. Diesmal musste es jetzt gleich die ganz große Frage sein, nach Douglas Admas die „Ultimative Frage des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest.“ Vielleicht ist es eine Art Selbstvergewisserung, was die Philosophie betrifft. Für mich steckte hinter der Fragestellung nach Sinn und Absurdität auch die Frage: Welchen Sinn hat es, zu philosophieren?

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Jedem sein Universum

Das neue Semester des Studium Generale startet am 22.09. in Philosophie mit dem Thema:

Jedem sein Universum –
Wege der Philosophiegeschichte zur Frage nach dem Sinn

  1. Auf der Suche nach der richtigen Frage

Warum stellen sich Menschen überhaupt die Frage nach dem Sinn?

Es gibt vielerlei Gründe, sich die Frage nach dem Sinn des Lebens zu stellen. Meistens sind es Lebenskrisen oder schwierige Entwicklungsphasen, in denen das Leben im Gesamten auf eine Art Prüfstand gestellt wird.
Im Fall der Entstehung dieses Skripts verhält es sich anders: für mich persönlich war es vielmehr noch einmal die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Philosophie, die mich dazu verleitete, die größte aller Fragen mit Hilfe einiger wichtiger Philosophen der Philosophiegeschichte anzugehen. Die Auswahl richtet sich hierbei ganz nach meiner subjektiven Einschätzung – wobei ich mir bewusst auch Philosophen ausgewählt habe, mit denen ich mich bisher noch nicht intensiver befasst hatte.

Es war also eine jener schlaflosen Nächte, in denen ich, schwere Fragen hin und her drehend, ein für mich bedeutsames Gedankenbild entwickelt hatte:

Das Leben ist eine Geschenkbox.
Nur hineinschauen darf man nicht.

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