Jean Paul Sartre

Wie lebt man ohne Sinn?

Das, was die früheren Philosophen als „Sinn des Lebens“ bezeichneten, gründete sich, wie oben dargestellt von Platon bis Kant auf unterschiedliche vorgegebene Prämissen, anhand derer Ideale entwickelt wurden, die als Regulative einen abstrakten Sinn formulierten. Seit der Phänomenologie nach Husserl, auf der Heidegger aufbaut, ist die Philosophie in der Krise, in der Existenzkrise, und versucht nun, sich mehr auf die wahrnehmbaren Phänomene zu konzentrieren.

Bei Nietzsche hatten wir schon von der heraufziehenden Dekadenz in der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verhältnisse gesprochen, die sich nun bei den Existenzialisten auswuchs zu einer Sinnentleerung, die mit Langeweile, Hoffnungslosigkeit und Angst einherging. Man hat den Eindruck, um dem ganzen Überdruss Herr zu werden, musste die Absurdität als neuer Platzhalter die Leere des Nichts auffüllen. Die Absurdität als Entgegensetzung zum Insuffizienzgefühl der Generationen zwischen und nach den Weltkriegen.

Wie steht es um den Sinn im Existentialismus?

Der Existenzialismus will die Angst vor dem Nichts nehmen. Selbstüberschreitung bedeutet nun, das sich selbst transzendierende Ich blickt in den Abgrund des Nichts und hält ihn nicht nur aus, sondern akzeptiert ihn als Teil seines Daseins.
Aber: Ohne Sinn heißt nicht ohne Ziel. Und dieses Ziel ohne Sinn kann trotzdem durchaus sinnstiftend wirken, auch wenn es der metaphysischen Glaubenssätze entbehrt.

Und was ist das Ziel?

Das ist wahrscheinlich der mutigste Satz des Existenzialismus:
„Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht.“

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