Die ZEIT hat unter der Rubrik „Gesellschaft“ eine Reihe mit dem Titel „Utopien“ gestartet, in der Wissenschaftler zu ihren Entwürfen für die Zukunft befragt werden. Interessant ist die Vorstellung des Sozialpsychologen Harald Welzer, der sich eine Zukunft ohne Kapitalismus, ohne Wachstum, ohne Streben nach Eigentum als erstem Ziel vorstellt. Was für die frühen Staatstheoretiker wie Hobbes und Locke die fortschrittlichste Errungenschaft war, das Eigentum des Bürgers zu schützen und ihn als Teilhaber am gewinnbringenden System zu definieren, wird mehr und mehr als kritikfähiges Modell interpretiert, zu dem Alternativen gesucht werden, zumindest als Utopie.
„Ändern wird sich sowieso nichts. Der Satz versprüht ein lähmendes Gift. Als sei alles festgefügt, die Machtverteilung, unsere Art zu wirtschaften, der Konflikt zwischen Arm und Reich oder Jung und Alt. Dieser Satz verleitet dazu, nicht mehr darüber nachdenken zu müssen, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Er verhindert, Utopien zu Ende zu denken – und sich vorzustellen, wie unsere Gesellschaft aussähe, wenn sie Wirklichkeit würden.“
Mit Filminterview unter
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-09/utopien-wachstum-welzer
Bericht aus dem Jahr 2050: Der Kapitalismus in seiner jetzigen Form ist passé, gewirtschaftet wird nur nach den Bedürfnissen der Menschen. Wie diese Welt genau aussieht, beschreibt der Sozialpsychologe Harald Welzer im Video.
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