Denken Deutsche anders? Philosophie-Magazin Mai/Juni 2012
Das gibt es doch tatsächlich! Wieder oder immer noch. Menschen die denken und das Denken ins Leben überführen. Ein Dorf der Philosophen. Im aktuellen Philosophie-Magazin wird ein Projekt beschrieben, das LebensGut Pommritz, ein ökosoziales Gemeinschaftsprojekt, 1997 gegründet mit der Absicht “die tiefsten Sehnsüchte und Potenziale unserer eigenen Seele zu entfalten und zugleich unsere Verantwortung in der Welt wahrzunehmen”.
http://www.lebensgut.de In Einklang mit der Natur wird Ökolandbau betrieben, ein Hofladen, eine Philosophiewerkstatt, etc.
Beim Lesen schien sich zunächst eine Analogie zu Hans Peter Dürrs Energiebilanz anzubieten, die mit demselben ökologischen Anspruch versucht, an die Verantwortlichkeit des Einzelnen in der Lebensführung zu appelieren und uns auf ein Bewusstsein der Einschränkung zugunsten der Erhaltung zu verpflichten.
Wäre da nicht dieser spirituelle Unterton. Der Anspruch, sich umweltverträglich im Natürlichen zu verhalten, mit einer Gemeinschaftspolitik, die Lebendigkeit und Kreativität ermöglicht, hört sich gut an. Aber immer wieder: wir schaffen es nicht, bescheidenere Weltverbesserer (Karl Popper) zu sein. Wenn dann muss schon die ganze menschliche Hybris im Ausdruck verinnerlichter Religiösität als Basis herhalten.
Es gibt viele Ausprägungen einer deutschen “Ökosophie”, ob das dann typisch deutsch ist, weil sich die Theorie auf deutsche Philosophen beruft, sei dahingestellt. Interessant einfach als alternativer Lebensentwurf, der zeigt, dass der Begriff “alternativlos”, im vergangenen Jahr von der Wirtschaftspolitik geprägt, Verblendung ist.
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