Alexander Kluy: Alfred Adler – Die Vermessung der menschlichen Psyche

Alexander Kluy erzählt in dieser Biographie über Alfred Adlers Entwicklungsgeschichte und ihre historischen Zusammenhänge gleichzeitig auch eine Geschichte der Psychologie und im Besonderen der Psychoanalyse. Alfred Adlers Ansatz konzentriert sich – im Unterschied zu Sigmund Freuds Ätiologie der Neurose aus einem Triebdeterminismus – auf die sozialpsychologisch bedeutsamen Elemente von Sicherheit, Selbstwert- und Gemeinschaftsgefühl. Seine Individualpsychologie betrachtet den einzelnen in einem systemischen Zusammenhang. Von sozialmedizinischer Warte ausgehend betrieb er Sozialpolitik, indem er Anfang des 20. Jahrhunderts Erziehungsberatungsstellen in Wien gründete, deren Konzept sich bald in Europa an vielen Orten wiederfand. Das Menschenbild Alfred Adlers ist ein durch und durch philanthropisches und optimistisches. Weiterlesen „Alexander Kluy: Alfred Adler – Die Vermessung der menschlichen Psyche“

Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte

In neuem Zusammenhang einen alten Schatz entdeckt: „Und Nietzsche weinte“. Auch bei wiederholter Lektüre erneut ein sehr starkes Buch, eines, das so recht ordentlich an die Substanz geht.
Die fiktive Begegnung Otto Breuers – eines Arztes im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der vor allem durch seine mit Freud zusammen verfassten „Schriften zur Hysterie“ Berühmtheit erlangte – mit dem Philosophen Friedrich Nietzsche ist ein grandioser Wurf. Nietzsche der Philosoph mit dem Hammer, der alles, was als autoritäre Vorstellung von Moral, Konvention, Verhältnismäßigkeit angesehen werden kann, kategorisch ablehnte, und sich auf einen verzweifelten Weg machte mit seinem „Zarathustra“, um selbst die eigenen Regeln aus freier Kraft zu modellieren, dieser Nietzsche ist im Jahr 1882, in dem der Roman spielt, bereits am Ende seiner Kräfte. Die Begegnung mit einer starken Frau, mit Lou Andreas Salomé, hat ihn in seinem Selbstbild so tief erschüttert, dass er seine Geister nicht mehr los wird. Weiterlesen „Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte“

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑