Reso Tscheischwili: Die himmelblauen Berge

Ein Stück absurde Literatur aus Georgien. Einige Jahre vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist diese Geschichte entstanden über einen Literaturverlag, besetzt mit Staatsbeamten, die selbst nicht so recht wissen, was eigentlich ihre Aufgabe ist. Sie sollen den Roman des Schriftstellers Sosso lesen und darüber entscheiden, ob er angenommen wird. Ein ganzes Jahr lang wird dieses Manuskript, in drei Exemplaren abgegeben, durch das Haus verteilt, überall werden zwischendurch ein paar Seiten gesehen, dann sind sie wieder spurlos verschwunden, bleiben in Schubladen liegen, werden im Taxi vergessen, landen mit anderen Papieren im schlammigen Hinterhof. Eine hektische Jagd nach den einzelnen verloren Seiten kaschiert die lähmende Unfähigkeit, sich überhaupt inhaltlich mit der Geschichte auseinanderszusetzen. Nach einem Jahr trifft sich der Mitarbeiterstab zu einer Versammlung. Diskutiert wird über den Titel: Tian Shan, Die himmelblauen Berge. Niemand hat es gelesen. Weiterlesen „Reso Tscheischwili: Die himmelblauen Berge“

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